Bio-Fleischer Roman Schober

Nische zum Überleben

27. November 2015

GARS. In ganz Österreich gibt es gerade einmal eine Handvoll Fleischereien, die zu hundert Prozent Bio-Ware anbieten. Eine davon steht mitten in Gars am Kamp und sie ist derzeit die modernste: Eine Million Euro hat Fleischermeister Roman Schober, Eigentümer der Waldviertler Bio Wurstmanufaktur, in die Hand genommen, um den Familienbetrieb in Thunau am Dreifaltigkeitsplatz zu erneuern. Jetzt bietet die Fleischerei doppelt so viel Platz wie zuvor, die Produktion läuft auf dem allerneuesten Stand.

Respekt vor dem Tier

Die bereits in siebenter Generation von den Schobers geführte Fleischerei hat sich auf alte Nutztierrassen wie Waldviertler Blondvieh und das Turopolje-Schwein spezialisiert. Die Tiere kommen von handverlesenen 30 Bio-Bauern aus dem Waldviertel. Geschlachtet wird im Haus. Respekt – darauf legt Roman Schober im Umgang mit den Tieren Wert: „Die Transport muss kurz und die Schlachtung stressfrei sein.“ Das verbessert die Fleischqualität und ist Teil der Schober-Philosophie, hochwertige Lebensmittel im Einklang mit der Natur zu erzeugen. Dazu passt auch, dass ein Bio-Schwein doppelt so viel Platz zum Leben hat als ein konventionell gehaltenes.

Im Gegensatz zu Billigprodukten kann man sich beim Bio-Fleisch sicher sein, dass das Tier keine Antibiotika bekommen hat. Auch wird das Bio-Tier komplett verarbeitet, Roman Schober schmeißt nichts weg, denn: „Es gibt nichts Schlechtes an einem Tier.“ Von seiner Bio-Schiene ist er mehr als überzeugt: „Ein konventioneller Betrieb in unserer Größe hätte heutzutage keine Chance mehr. Bio ist für uns die Nische zum Überleben.“

„Schätze“ im Burgkeller

Im mehr als tausend Jahre alten Keller der Garser Burg reifen die „Schätze“ des Bio-Fleischers heran: Feinste handwerklich veredelte Leckereien, wie der Babenberger Schinken, Osso Collo oder der Babenberger Speck vom Turopolje-Schwein. Der natürliche Felsenkeller der Babenberger Burg hat ein besonderes Raumklima, in dem die Schober-Produkte lange Zeit haben, zu reifen. Dafür wird man mit einem unverwechselbaren, feinen Geschmack belohnt.

Personal gesucht

Das Einzige, was in der neuen Bio-Fleischerei am Dreifaltigkeitsplatz fehlt, ist Personal. Roman Schober ist auf der Suche nach „qualifizierten Fachverkäufern, die Qualität schätzen.“