„Don Carlo“ auf der Burg

„Das Beste, das ich seit langem in Gars gesehen habe!"

19. Juli 2015

GARS. „Das war das Beste, das ich seit langem in Gars gesehen habe!“ Der Wiener Opernliebhaber aus der zehnten Reihe sprach vielen Premierenbesuchern von „Don Carlo“ auf der Garser Burg aus der Seele. Mit Dauerapplaus und minutenlangen „Bravo“-Rufen bedankten sich die Premierengäste Freitag abend (17. Juli) für dreieinhalb Stunden packendes Opernspektakel. Ohne technische Verstärkung gelang es dem hochkarätigen Ensemble, die italienische Fassung von Giuseppe Verdis Historiendrama eindringlich in die Gemäuer der Burg und in die Herzen der Gäste zu spielen.

Die Burg als starke Darstellerin

In der Garser Burg selbst fand „Don Carlo“ eine starke Verbündete: Zur Originalzeit des Stückes erbaut, trat die Heimstatt von Leopold I. als Brückenpfeiler des Operngeschehens vor das Publikum. Die tausendjährige Kulisse - leidenschaftlich beleuchtet - bot dem hochemotionalen Drama Raum auf drei Ebenen. Der Balkon war ebenso Teil des Geschehens wie die Zinnen, die der dramatische Höhepunkt im Ringen zwischen Macht und Kirche in den grellroten Feuerschein der Ketzerverbrennung tauchte.

Geniale Bühnenkonstruktion

Genial fügt sich die von Architekt Asim Dzimo gestaltete neue Bühne ins Geschehen: eine 30 Meter lange Holzkonstruktion in Form eines Kreuzes, das sich im Auge des Betrachters und in Sinne der Dramaturgie zum Schwert wandelt. Auch - und gerade - in den letzten Reihen war beste Aussicht garantiert. Die Bühne wird der Burg erhalten bleiben und soll auch bei anderen Veranstaltungen Dienst tun. Etwa in wenigen Tagen am 25. Juli, wenn erstmals die Wiener Ziehharmoniker - ein Orchester mit 16 Akkordeons und dem Wahlgarser Otto Lechner an der Spitze - unter dem Garser Nachthimmel im historischen Ambiente spektakulär aufspielen werden.

Die Summe der Teile = große Oper
Wer das international hochkarätig besetzte Ensemble nachlesen möchte, ist unter www.operburggars.at bestens aufgehoben. Das junge Orchester der Klangvereinigung Wien unter Johannes Wildner, dem neuen, seit zwei Jahren tätigen Intendanten, lief ebenso wie der Chor mit zahlreichen Mitgliedern aus der Region zur - bisherigen - Höchstform auf. Dass die Bürgermusikkapelle Gars ebenfalls mitwirkte, zeigt die enge Verbindung der Garser zum Geschehen auf ihrer Burg.

Die Oper Gars hat sich im 26. Bestandsjahr eine Punktlandung geschenkt. Große Oper.
(mir)

Termine „Don Carlo“ Oper Burg Gars
So. 19. Juli, Mi. 22. Juli, Fr. 24. Juli, So. 26. Juli, Do. 30. Juli, Sa. 1. August, Mi. 5. August, Sa. 8. August. Beginn jeweils 20 Uhr; Tickets: www.operburggars.at