Neuer Intendant der Opern Air-Festspiele

Johannes Wildner

30. Oktober 2013

GARS. Einer der führenden österreichischen Musikschaffenden wird künftig die Geschicke der Garser Opern Air-Festspiele in Gars am Kamp leiten: Der Stardirigent Johannes Wildner (57) hat sich in der hochkarätigen Bewerberschar durchgesetzt und wird ab November dieses Jahres die künstlerische Leitung der Festspiele auf der Babenberger Burg übernehmen.
„Die Ernennung signalisiert den Beginn einer neuen Ära für die Opern Air Festspiele“, betonte Bürgermeister Ing. Martin Falk, der gemeinsam mit den beiden Opern Air-Geschäftsführern Stephan Nistler und Helmut Reisinger in einer Jury die Entscheidung für Wildner getroffen hat.


Der Nachfolger von Karl Drgac, der 24 Jahre an der Spitze der Opern Air-Festspiele stand, stammt aus der Steiermark, von wo aus er sich in den vergangenen Jahrzehnten am Dirigentenpult international einen Namen gemacht hat.
In Gars will er neue Wege beschreiten: "Ich forciere eine kreative, aber klare Form des Musiktheaters: ein Open Air mit der Burgruine und ihrer herrlichen Akustik im Mittelpunkt", kündigt Wildner an, der Chefpositionen u.a. als Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen/ als Erster Ständiqer Dirigent der Oper Leipzig oder als erster Gastdirigent des BBC-Concert- Orchestra inne hatte.
"Ich möchte die Menschen zum Kern der Musik führen. Wir werden spannend, aufregend und frech - so wie das Waldviertel.“ Wichtig sei, so Wildner, dass die Kulturveranstaltung vor allem in der Bevöfkerung Zuspruch findet. "Die Waldviertler sollen sagen können: Wo wir sind, ist nicht nur ‚oben' sondern Oper." Für den promovierten Musikwissenschafter, der seine Karriere bei den Wiener Philharmonikern begann, ist Gars kein unbekanntes Pflaster. Er hat im Sommer 2010 beim Sommerreigen im Garser Kurpark ein herrliches Streichkonzert dirigiert.

Wildners musikalischer Schwerpunkt liegt in der Wlener Klassik, bei Bruckner, Mahler und der österreichischen Moderne. Am 18. Juli wird er mit einem jungen Projektorchester die Oper "Der Freischütz" eröffnen. "Der Frelschütz passt zum einen genau in das Ambiente der Burg, in der die Natur und die Ruine das Bühnenbild, das Ensemble bilden. Zum anderen passt diese Oper genau in unsere Zeit: Die Suche nach neuen Werten, das Loslassen von schädlichen, oft tödlichen Verhaltensweisen und Einstellungen. "
Dass Wildner mit seinem progressiven und pubtikumsfreundlichen Ansatz und seinem Engagement Erfolg hat, hat er bereits in Deutschland bewiesen: Dort ebnete er u.a. den deutschen Fußballfans mit der Reihe "Oper im Stadion" den weg zur Klassik: 50.000 Besucher lauschten in der Schalke 04-Arena den Klängen von "Aida" (2001) und "Carmen" (2003) . Wildners Motto: "Erwarte das Unerwartete!"