Was blüht denn da?

15. September 2015

GARS. Seit dem Frühjahr 2015 ist Gars auf dem Weg, eine „Natur im Garten“-Gemeinde zu werden. Diese Aktion setzt sich seit mehr als 15 Jahren für die naturnahe Bewirtschaftung öffentlicher Grünräume ein. Eine Gemeinde, die diesen Titel trägt, verzichtet bei der Pflege ihrer Grünflächen vor allem auf Pestizide, chemisch-synthetischen Dünger und Torf.

Aus aktuellen Studien geht hervor, dass sich 85% der NiederösterreicherInnen einen ökologisch gepflegten öffentlichen Grünraum wünschen. Das war mit ein Beweggrund, warum die Gemeinde Gars entschieden hatte, öffentliche Grünflächen in Wiesen umzuwandeln. So wurde an zwei Stellen – bei der „Alten Straße“ in Zitternberg und bei der Horner Straße in Gars – ein Teil des Bodens gefräst und im Mai brachten die Gemeindegärtner dort Wiesensaatgut auf. Wegen der Hitzeperiode heuer im Sommer war dieses Projekt aber nur von wenig Erfolg gekrönt. Die Pflanzen gingen schlecht bis gar nicht auf, von einer Blumenwiese war kaum etwas zu sehen.

Die Nachsaat im Herbst soll das aber ändern – und gleich Saatgut für die nächsten Jahre liefern. „Zunächst ist viel Geduld nötig, denn einige Pflanzen blühen erst im zweiten Jahr. Die großflächige Vermehrung braucht einige Zeit. Doch im nächsten Frühling werden wir vielleicht schon erste Anzeichen der Blumenvielfalt sehen können“, meint Christa Eggenberger, Gärtnerin der Gemeinde Gars. Böschungen und andere Restflächen sollen dagegen von allein wieder zur Blumenwiese werden: Die Grünflächen werden nicht so oft gemäht, dadurch wandern schönblühende Arten ein und langsam wird die öffentliche Fläche zur bunten Blumenwiese.

Das Projekt läuft erst an, heuer soll erst einmal punktuell getestet werden, wo eine umgewandelte Wiese Sinn macht und wo nicht. Der Ortskern wird weiterhin gemäht. Wer eine Verwilderung befürchtet, den kann Christa Eggenberger beruhigen: Durch die ein- bis zweimalige Maht wird die Verbuschung unterbunden. „Blumenwiesen sind ein wichtiger Bestandteil heimischer Natur- und Kulturlandschaften, die wir in Gars wieder herstellen möchten.“