Wo die Wetterfrösche hinschauen

Die neue Ö3-Wetterstation in Kotzendorf

08. Juli 2016

GARS./KOTZENDORF. Sie ist eine von nur elf in ganz Österreich und befindet sich an einem idyllischen Plätzchen zwischen Kotzendorf und Gars – die neue Ö3-Wetterstation von Gars am Kamp, die am 7. Juli festlich mit Unterstützung von ORF-Prominenz eröffnet wurde. Alle fünf Minuten sendet sie aktuell gemessene Größen über die Telefonleitung in die Wetterredaktion von Ö3 und liefert somit repräsentative Werte für den gesamten Horner Bezirk.

„Jede Station, die wir eröffnen können, ist wertvoll. Denn eine sinnvolle Wetterprognose kann nur dann erstellt werden, wenn möglichst viele Ist-Daten vorhanden sind“, erklärt der stellvertretende Senderchef von Ö3, Baak. Phil. Albert Malli bei der Eröffnung. Und an Ist-Daten mangelt es nicht – über sechs Millionen Messdaten werden pro Tag aus ganz Österreich an die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) und die Wetterredaktion geschickt.

Wetterstation in Gars seit 1998

Eine Ö3-Wetterstation in Gars ist etwas Neues – eine „gewöhnliche“ Wetterstation allerdings nicht. 2002 wurde Gars, nach der Idee von Prof. Willi Dungl, zum Luftkurort ernannt. Um als Gemeinde so einen Titel tragen zu dürfen, bedarf es einer Wetterstation, die 1998 bei der Hauptschule errichtet wurde. Im vorigen Jahr sind die Temperaturen in Gars allerdings regelrecht explodiert – nicht nur einmal wurde Gars am Kamp in den Wetterberichten in Radio und Fernsehen als heißester Ort Österreichs genannt. „Schuld“ am plötzlichen Wüstenwetter war der neue Fun Court der Hauptschule. Der rote Gummi-Bodenbelag, von dem die Station nun umringt war, sorgte für die, als extrem heiß prognostizierten, Sommertage in Gars.

Die „Hebamme“ der Ö3-Station, Meteorologin und Wahlgarserin Dr. Christa Kummer kam dem rätselhaften Temperaturanstieg bald auf die Spur und setzte sich für einen Standortwechsel ein: „Die alte Station hatte ein kleines, kosmetisches Problem mit großen Auswirkungen.“ Ein neuer Standort für die Station beim Wasserwerk in Kotzendorf war schnell gefunden: „Dieser Standort ist ideal, auf einer Wiese, ohne störende Objekte rundherum. Der wahre Wert dieser Station wird sich erst in Jahrzehnten zeigen, wenn wir die Messwerte für die Erfassung des Klimawandels heranziehen können“, so Mag. Roland Potzmann, Leiter der Datenerfassungsabteilung der ZAMG.

Die Errichtung der Anlage bringt auch touristische Gewinne für Gars: die Gemeinde wird jetzt auch öfters in den Wetterprognosen in Radio und Fernsehen auftauchen – eine gute Werbung für den Luftkurort.

Der Taufpate der neuen Messstelle ist Ö3-Wetterfrosch und Moderator des ZiB20-Wetters, Mag. Sigi Fink. Der Südtiroler erklärte bei der Eröffnung, was eine solche, wie in Kotzendorf befindliche Anlage alles kann: Sie enthalte einen Temperatur- und Feuchtesensor, einen Propeller, der die Sonneneistrahlung misst, einen Windsensor, der mittels Ultraschallwellen die Windstärke feststellt und einen Regenmesser. „Wenn wir sehen, dass innerhalb kürzester Zeit eine große Regenmenge in das Messgerät fällt, geht’s ganz schnell. Da muss man zack-zack auf Sendung, und eine Unwetterwarnung rausgeben.“

Wie sich das für die Einweihung einer Wetterstation gehört, strahlte beim Eröffnungsfest die Sonne vom Himmel. Die Ehrengäste ORF-Wetterlady Dr. Christa Kummer sowie die Ö3-Vertreter Wetterredakteur Mag. Sigi Fink und stellvertretender Ö3-Senderchef Baak. phil. Alber Malli, Mag. Roland Potzmann von der Zentralanstalt für Meteorologie und Bgm. Ing. Martin Falk erzählten Geschichten rund um die alte und neue Garser Wetterstation, die Segnung nahm Diakon Karl Mühlberger vor. Country-Klänge der Ridin’ Dudes begleiteten die „Wettergäste“ durch den Nachmittag.


Mehr zu den Ö3-Wetterstationen auf der Webseite: oe3.orf.at/kontakt/stories/wetterstation/