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Historisches zur Sommerfrische

Wie die Sommerfrische nach Gars kam...

Zur Wende in das 20. Jahrhundert war der Bau der Kamptalbahn der Beginn eines machtvollen Touristenstromes aus der gesamten Donau-Monarchie nach Gars am Kamp, der bis zum ersten Weltkrieg unvermindert anhielt. Ganze Familien reisten an, mieteten komplette Häuser, um hier den Sommer zu verbringen. Vielfach wurde der gesamte Hausrat samt Dienstboten aus der Stadt aufs Land verlegt. Gars war neben Baden bei Wien die bedeutendste Sommerfrische-Metropole Niederösterreichs. Wandern in gesunder Luft sowie die ersten Tennisplätze und das Strandbad wurden schon damals sehr geschätzt.
Jahrhundertwende-Villen
Nicht alle begnügten sich mit dem Anmieten bestehender Häuser, sie wollten etwas Eigenes und lösten so zur Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert einen wahren Bauboom aus. Zahlreiche Villen berühmter Architekten geben noch heute ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Bautätigkeit.
Der Busserlzug
Die Hausbesitzer in den Orten entlang des Kampflusses übersiedelten in den Sommermonaten mit ihren Familien in Keller, auf Dachböden und die dadurch freigewordenen Wohnungen wurden an die Sommerfrische-Gäste vermietet. Die arbeitenden Männer und Väter kamen zu den Wochenenden mit der Bahn und fuhren sonntags wieder zurück. Sie wurden entsprechend begrüßt und verabschiedet: So kam der Zug zu seinem Namen - Busserlzug. Auch heute wird die Kamptalbahn oft auch als Strecke für historische Fahrten genutzt.